Reptilien


„Reptilienmedizin lernt man nicht im Studium, sondern mit Wissensdurst bei Fortbildungen, aus Büchern und im persönlichen Austausch mit Gleichgesinnten!“


Seit 2003 lernen wir immer noch dazu und staunen über die Vielfalt und die Besonderheiten der Reptilien…

Wir sind Mitglieder der Arbeitsgemeinschaft Amphibien- und Reptilienkrankheiten (AGARK) der DGHT und freuen uns auf die halbjährlich stattfindenden „Familientreffen“ mit anderen Reptilienspezialisten.

Die Untersuchung und Behandlung dieser besonderen Tiergruppe funktioniert nicht so, wie man es von Hunden und Katzen gewohnt ist.
Da Reptilien ausgesprochen wenig Symptome zeigen, sind wir darauf angewiesen, die Haltung und Pflege intensiv zu beleuchten und zu hinterfragen, den Parasitenstatus stets im Auge zu behalten und weiterführende Untersuchungen, wie Blut-, Röntgen- und Ultraschalluntersuchungen noch früher einzusetzen, als beim Säugetier.

Aus diesem Grund „nerven“ wir unsere Tierhalter auch bei (fast) jedem Besuch mit der Bitte, den „Anamnesebogen für Reptilien“ detailliert ausgefüllt zum Untersuchungstermin mitzubringen. Eine Kotprobe1) ist ebenfalls immer sinnvoll, ganz besonders jedoch ausreichend frühzeitig vor der Winterruhe einiger Reptilienarten.

So empfehlen wir beispielsweise bereits Ende Juli die Untersuchung von Schildkrötenkotproben, um die Tiere gegebenenfalls noch rechtzeitig vor der anstehenden Winterruhe behandeln zu können. Denn schließlich müssen die toten Würmer ja auch noch rechtzeitig vor dem Schlafengehen ausgeschieden werden. Und das klappt am besten, wenn der Patient noch ordentlich frisst und aktiv verdaut.


1): Nicht in jedem Kotköttel steckt auch ein Parasit. Sammeln Sie deshalb wann immer möglich Kot von 2-3 Tagen oder mehrere Kothäufchen aus dem Gehege/Terrarium/Aquarium.


Transporthinweise für Reptilien


Reptilien können ihre Körpertemperatur nicht selbst aktiv beeinflussen und sind von der Umgebungstemperatur abhängig!

Für die Untersuchung, eine Blutentnahme oder Medikamentengabe ist die „normale Betriebstemperatur“ des Patienten sehr wichtig!
Der Transport in die Praxis sollte daher möglichst auf einer Wärmflasche (handwarm!) oder einem Wärmekissen (handwarm!) erfolgen.
Als Gefäß bietet sich z.B. eine Styroporbox (mit Luftlöchern) oder eine Faunabox an.
Schlangen können zusätzlich in einem Jute- oder Baumwollbeutel (bzw. Kopfkissenbezug) untergebracht werden. 

Die optimale Umgebungstemperatur für die meisten Reptilien beträgt etwa 25°C.

Wasserschildkröten (außer Weichschildkröten) sollten nicht schwimmend, sondern in/auf feuchten Baumwolltüchern reisen.

Haben Sie Fragen? Dann melden Sie sich bitte bei uns!