Flöhe bei Hund und Katze


Prophylaxe und Therapie


Flöhe sind Parasiten, die sich vom Blut verschiedener Säugetiere ernähren.

Tiermedizinisch von Bedeutung ist für uns in erster Linie der Katzenfloh (Ctenocephalides felis), der Hunde- oder Katzenblut saugt, aber auch auf der Suche nach einem geeigneten Wirt probeweise Menschen sticht und deren Blut „testet“.

Etwa jeder fünfte Hund jede achte Katze sind befallen!

Übertragungswege: Flöhe bleiben in der Regel lebenslang auf ihrem Wirtstier und wechseln nur selten, z.B. wenn dieses mit Flöhen überfüllt ist oder stirbt. Meist erfolgt der Befall durch Flöhe aus der Umgebung.

Denn nur 5% der Flohpopulation lebt auf dem Tier – der Rest hält sich in Form von Eiern, Larven und Puppen in der Umgebung auf! Sobald die jungen Flöhe aus den Puppen geschlüpft sind, müssen sie sich einen neuen Wirt suchen.

Flöhe sind nicht nur Lästlinge, sie können auch Bandwürmer (Dipylidium caninum) und Bakterien (Rickettsia felis und Bartonella henselae) übertragen.
Bei Welpen oder geschwächten Tieren besteht das Risiko einer Blutarmut (Anämie)!
Auch die Flohbissallergie spielt eine wichtige Rolle bei Tier und Mensch.

Auffallend häufig werden uns Flohpatienten im Winter vorgestellt – der Zusammenhang scheint offensichtlich:
Während im Frühjahr und Herbst prophylaktisch Medikamente gegen Zecken angewendet werden, die auch für unerfahrene Tierhalter schnell, einfach und frühzeitig zu erkennen sind, unterlassen viele Besitzer diese Maßnahme in den kälteren Monaten. Zeckenmedikamente wirken aber auch gegen Flöhe.

Um Ihr Tier gegen Flohbefall zu schützen, stehen uns verschiedenste Medikamente mit unterschiedlichen Stärken und Schwächen zur Verfügung.
Sogenannte „SpotOn-Präparate“ werden monatlich im Nacken direkt auf die Haut aufgetragen. Sie unterscheiden sich erheblich in Wirksamkeit und Gefährlichkeit!
Während biologische oder pflanzliche Duftöle eine gute Floh- und Zeckenwirkung aufweisen, führen sie nicht selten zu Vergiftungserscheinungen bei Hunden und Katzen.
Manche Wirkstoffe, die sehr gut gegen Flöhe und Zecken beim Hund wirken sind jedoch tödlich für Katzen!

Bitte informieren Sie sich vor dem Kauf – wir beraten Sie gerne!

Wenn ein Tier bereits mit Flöhen befallen ist, dann gilt es zu beachten, dass nur etwa 5% der Flohfamilie auf dem Hund oder der Katze lebt. Der Rest (Eier, Larven und Puppen) ist über die gesamte Wohnung verstreut in Teppichen, Ritzen im Laminat, unter Möbeln, auf dem Sofa, in Betten usw. zu finden und sobald die Jungflöhe aus den Puppen geschlüpft sind, suchen sie einen neuen Wirt, um Blut zu saugen.
Auf der Suche nach Hunden und Katzen probieren sie auch Menschenblut und verursachen in der Regel mehre mückenstichartige Veränderungen. Bei Menschen, die gegen Flohstiche allergisch reagieren, entstehen schmerzhafte, starke juckende Schwellungen.

Die Therapie flohbefallener Tiere umfasst demnach nicht nur das Tier, sondern auch die Umgebung!

Sofern noch nicht geschehen, wird ein geeignetes SpotOn-Präparat aufgetragen, Flohhalsband angelegt oder ein Medikament eingegeben.
Eventuelle Waschungen sollten vor dem Auftragen von Medikamenten erfolgen, um deren Wirkung zu erhalten.
Die Flohstiche werden je nach Menge und Veränderungen der Haut mit Juckreiz stillenden und beruhigenden Medikamenten versorgt.

Als nächstes steht die Entseuchung der Wohnung an:
Bei frühzeitig erkanntem, leichtem Flohbefall sollte die gesamte Wohnfläche täglich sehr intensiv abgesaugt werden. Vergessen Sie dabei bitte auch nicht die unauffälligen Ritzen auf und unter dem Sofa, in Betten, Fußbodenleisten (den Staubsaugerbeutel bitte umgehend im Hausmüll entsorgen).
Waschbare Gewebe, wie Bettwäsche, Schmusedecken usw. müssen unter Zusatz eines Desinfektionsmittels (z.B. Impresan Waschdesinfektion) in der Waschmaschine gereinigt werden.
Sollten diese Maßnahmen und die regelmäßige Flohbehandlung des Tieres nicht ausreichen und wiederholt Flöhe, Flohkot oder Flohstiche gesichtet werden, empfehlen wir den Einsatz sogenannter „Fogger“, Präparate, die in der gesamten Wohnung vernebelt werden. Zusätzlich zu deren Gebrauch empfehlen wir, schwer zugängliche Stellen, aber auch Flächen unter Sofa, Schrank oder Tisch mit Umgebungssprays einzusprühen.
Da diese Gifte nicht leichtfertig eingesetzt werden sollten, schließen Sie bitte vor deren Anwendung alle Lebensmittel in einen dichten Schrank ein, bringen alle Tiere (und Menschen) aus der Wohnung und starten erst dann den Fogger (beachten Sie zusätzlich die aufgedruckten Hinweise auf der Flasche). Nach 2 Stunden öffnen Sie zügig alle Fenster und verlassen umgehend wieder die Wohnung, damit diese gut auslüften kann.
Direkt nach Behandlung reinigen Sie bitte alle glatten Oberflächen gründlich.

Im Hinblick auf den nicht unerheblichen Aufwand der Wohnungsentseuchung erscheint es sinnvoll, während des gesamten Kalenderjahres regelmäßig geeignete Präparate zur Floh- und Zeckenprophylaxe zu verwenden!

Noch Fragen? Sprechen Sie uns an!