Frustabbauseite für das Diegel-Team

Liebe wertgeschätzte Kunden!

Wenn ihr uns schon etwas kennt, dann wisst ihr, dass wir euch und eure Lieblinge seit vielen Jahren stets respektvoll und freundlich behandeln und von den allermeisten die gleiche Freundlichkeit und Respekt zurückbekommen!
Es gibt aber auch Tage, an denen wir das nicht schaffen und vielleicht frustriert durch die Praxis schlurfen oder ungerechtfertigterweise pampig oder eingeschnappt reagieren.
Wenn ihr wissen wollt, was hierfür der Grund sein könnte, dann schaut doch zwischendurch mal auf diese Seite, die wir für unser Team ins Leben gerufen haben, um euch in lockerer und unregelmäßiger Abfolge anonymisiert zu berichten, mit welchem Tierleid, Besitzerunverschämtheiten oder schlicht unfassbarer Dummheit wir zunehmend häufiger konfrontiert werden.
Wir hoffen, uns auf diese Weise ein bisschen Luft verschaffen zu können, um die schönen Seiten der Arbeit mit Tieren und auch das Leben wieder mehr genießen zu können!

Montag, 20.3.2023
Ein Vormittagstermin. Ich werde aus einer Operation gerufen, weil im Wartezimmer gerade ein Kater zu sterben droht.
Tatsächlich liegt er in Seitenlage und schnappt nach Luft. Er ist unfassbar abgemagert, blind, reißt die Augen panisch auf und kämpft ums Überleben. Ich nehme ihn an mich, bringe ihn in ein ruhiges Zimmer und versorge ihn notfallmäßig mit reinem Sauerstoff – mehr kann ich in diesem bereits viel zu späten Stadium kaum für ihn tun.
Als er sich ein wenig stabilisiert hat, führe ich eine schnelle Untersuchung durch, um mir einen Eindruck zu verschaffen, und es gelingt mir, aus den kaum noch vorhandenen Venen etwas Blut zu gewinnen.
Die Allgemeine Untersuchung ergibt Blindheit, lebensbedrohliche Abmagerung, dicker Zahnstein, blasse Schleimhäute… die Blutuntersuchung deckt uns eine ausgeprägte Blutarmut und eine massive Schilddrüsenüberfunktion auf.
Das arme Tier war genau einmal in unserer Praxis. Vor 3 Jahren. Für eine „zweite Meinung“. Damals haben wir konkrete Behandlungsempfehlungen auf den Weg gegeben, die laut Halterin auch zum Teil durchgeführt wurden. Die Ergebnisse durften wir leider nie sehen – so wie wir häufig kein Feedback aus solchen „zweite-Meinung-Besuchen“ erhalten… Beim Tierarzt war er seitdem auch nicht mehr.
Nun wiegt der Kater nur noch die Hälfte von damals und droht zu sterben. Wenigstens dürfen wir ihm sein Leid abkürzen und ihn erlösen. Immerhin.
Vor 3 Jahren hätten wir mehr für ihn tun können.